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Europatag an der Gesamtschule Aspe am 24.01.2023

„Es lebe Europa – Vive l'Europe – Long live Europe“ hieß es in diesem Jahr an der Gesamtschule Aspe schon Ende Januar. Denn anstatt den offiziellen Europatag am 9. Mai zu nutzen, der traditionell mit einem sehr vollen frühsommerlichen Terminkalender der Schule einhergeht, erhielt dieser besondere Tag in diesem Jahr den ihm gebührenden zeitlichen und feierlichen Rahmen. Zeitgleich befand sich die Jahrgangsstufe 11 im Herzstück Europas, auf ihrer Stufenfahrt in Brüssel. In Bad Salzuflen hingegen läuteten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 10 den Tag zunächst gemütlich mit einem gemeinschaftlichen internationalen Frühstück ein, bevor sie sich eingehend mit Teilaspekten zum Thema ‚Europa‘ beschäftigten. Das Konzept dahinter: Den verschiedenen Altersstufen mit lebensnahen und aktuellen Themen zu Europa, einen Rahmen zur Reflexion des eigenen Lebens in der Europäischen Union zu bieten. In diesem Sinne bearbeitete eine Teilgruppe des 8. Jahrgangs zum Beispiel das Thema „Migration und Flucht“. Die Lehrer stießen hier auf interessierte Jugendliche, für die Tiktok und Co. einen Moment in den Hintergrund zu rücken schienen, da auf einmal Fragen zum Asylstatus eines nahen Verwandten oder ihnen bekannten Flüchtlingen aufkamen, deren Angst vor Krieg und Schrecken im Klassenraum auf einmal real wurde. Eingehend erläuterte die Lektüre den SchülerInnen auch weitere wirtschaftliche, politische und persönliche Beweggründe zur Flucht – ein wesentlicher Punkt, um Vorurteile zu hinterfragen und die Basis eines friedlichen Zusammenlebens zu reflektieren.
Ähnlich ernst beschäftigte sich auch der Jahrgang 9 mit dem Thema „Flucht nach Europa“, indem er den Dokumentarfilm „Als Paul über das Meer kam“ gemeinsam sah und aufarbeitete. Auch hier wurde die Thematik auf einmal sehr real, als die Stufe anschließend eine Videokonferenz mit Paul Nkamani abhielt – dem Hauptdarsteller des Films, der sich aus seiner Heimat Kamerun durch die Sahara bis an die Küste Marokkos und in einem Schlauchboot bis nach Europa durchgeschlagen hatte. Dies sei „spannend“, meinte eine Gruppe von Schülerinnen, denn man erhielte „mal eine andere als unsere Sicht“.
Mit den eindeutig schöneren Aspekten einer Reise durch Europa beschäftigte sich die Jahrgangsstufe 7, deren SchülerInnen zu kleinen ReiseverstalterInnen wurden, die die Geographie einzelner Länder studierten und Reisepläne in Form von Postern erstellten.
Dem Essen, der Kunst, Kultur und Sprache der Mitgliedsländer widmeten sich die Jahrgänge 5, 6 und weitere Gruppen des Jahrgangs 8. Grobe Orientierung boten die dabei entstanden Poster des Jahrgangs 6, die sich jedem einzelnen Land Europas aufwendig widmeten. Teile der Jahrgangsstufe 8 sorgten zudem für das leibliche Wohl der MitschülerInnen und bereiteten im Hauswirtschaftsraum mühevoll europäische Häppchen und Länderplätzchen zu.
Äußerst kreativ erstellten die SchülerInnen des Jahrgangs 8 zudem ein Rezeptbuch aus ihren europäischen Favoriten, die von Vielfalt nur so sprühten.
Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 5 lernten nicht nur Begrüßungen in verschiedenen Sprachen, sondern auch europäische KünstlerInnen kennen, indem sie beispielsweise zentrale Werke des niederländischen Künstlers Jan Vermeers auf ganz produktive Weise erkundeten.
Sportlich ging es hingegen für eine weitere Gruppe des Jahrgangs 8 her, die sich in der Sporthalle an vier Stationen in traditionellen Sportspielen verschiedener Länder Europas messen konnte.
Mit prüfendem Blick auf seinen anstehenden Eintritt in die Oberstufe oder in den Beruf, bereitete der Jahrgang 10 hingegen einen Wettkampf intellektueller Natur vor: Nachdem mehrere Expertengruppen gründlich Fakten zur Europäischen Union recherchierten und sich anschließend gegenseitig vorstellten, veranstalteten die SchülerInnen ein Quiz mit grundlegenden Fragen zur europäischen Politik. Wie schnell man nach der Schule ins Erwachsenenleben eintreten muss, ist einigen SchülerInnen der Jahrgangsstufe dabei durchaus bewusst. „Jeder sollte die Geschichte Europas kennen“, erklärt eine Schülerin, und eine weitere: „Die Europawahl kommt; da will ich fähig sein, zu wählen.“ Und diese Forderung ist nicht ganz unberechtigt, wird das Wahlalter zur Europawahl 2024 doch erstmalig von 18 auf 16 Jahre gesenkt und somit auch für Großteile des jetzigen Jahrgangs 10 interessant. Und auch, wenn das Wissen mal nicht so tiefgründig sein sollte – dass die Europaflagge nur ganze 12 Sterne hat und somit nicht für die Anzahl der Mitgliedsländer steht, ist im einfachsten Fall ein ‚Nice-to-Know‘; im symbolischen Sinne aber stellvertretend für die Werte Einheit, Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern Europas, von denen am Europatag an der Gesamtschule Aspe in diesem Jahr so Einiges zu spüren war.