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Verwaltungsfachangestellte als Ausbildungsbotschafter
Yelda Kadioglu berichtet von ihrem abwechslungsreichen Alltag in Rathaus und Berufskolleg
Erstmals hat im Rahmen des Ausbildungsbotschafterprogramms eine angehende Verwaltungsfachangestellte die Gesamtschule Aspe besucht und unsere Schüler*innen im zehnten Jahrgang über ihren abwechslungsreichen Alltag informiert.
Yelda Kadioglu ist nach bestandenem Wirtschaftsabitur Azubi im zweiten Lehrjahr. Ihr Arbeitgeber ist die Stadt Oerlinghausen.
Mit großer Begeisterung berichtete die angehende Verwaltungsfachangestellte von ihrem Alltag im Rathaus der lippischen „Bergstadt“ und im Hanse-Berufskolleg in Lemgo.
Yelda Kadioglus Tätigkeitsfeld im Rathaus der 17.00 Einwohner-Gemeinde ist weit. Sie informiert Bürger/innen über städtische Gebühren, verwaltet Fundsachen, hospitiert bei Eheschließungen oder begleitet Gerichtsvollzieher bei Außenterminen.
Am Hanse-Berufskolleg muss sie sich neben Fächern wie Deutsch oder Politik mit rechtlichen oder betriebswirtschaftlichen Inhalten auseinandersetzen.
Besonders liegt Kadioglu jedoch der enge Kontakt mit Bürgerinnen und Bürgern und Kolleginnen und Kollegen am Herzen: „Wenn man nicht auf Menschen zugehen kann, ist man in meinem Beruf falsch“ sagt die Auszubildende, die sich gut vorstellen kann, nach bestandener Ausbildung im Marketing oder Personalwesen der ca. 100 Personen zählenden Behörde im westlichen Lipperland zu arbeiten.
Auf unsere Schüler*innen „zugehen“ konnte Kadioglu jedenfalls. Es war erst ihr zweiter Besuch an einer Schule im Rahmen des Ausbildungsbotschafterprogramms. Dabei wirkte sie so souverän und professionell, als sei sie Dauergast in lippischen Bildungseinrichtungen. Die Schüler*innen des „Fit für den Job“-Kurses zeigten sich begeistert und interessiert. Sie stellten zahlreiche Fragen, die z. T. über klassische Ausbildungsinhalte und -voraussetzungen hinaus gingen und von Yelda Kadioglu geduldig und offen beantwortet wurden: „Hat man noch genügend Zeit für Freunde und Familie während der Ausbildung?“ oder „Reicht das Geld für ein eigenes Auto?“ wollten sie von der Auszubildenden wissen.
Frau Kadioglu war sicherlich nicht das erste und letzte Mal zu Gast an unserer Schule.
Die beiden obigen Fragen beantwortete sie übrigens lächelnd in beiden Fällen mit „ja“.
Über die „myjob“ zu Praktikum und Ausbildung
Ehemalige wechseln die Seiten
Der 9. Jahrgang hat die „myjob OWL“ im Messezentrum besucht. Alle Schülerinnen und Schüler hatten im Vorfeld zwei bis drei Gesprächstermine bei regionalen Unternehmen gebucht, um sich gezielt über berufliche Perspektiven informieren zu können, die ihren individuellen Interessen und Stärken entsprechen. In zahlreichen Fällen haben die Gespräche Offerten zur Durchführung des nächsten Praktikums oder konkrete Ausbildungsangebote zum Inhalt gehabt.
Erstmals haben ehemalige Schülerinnen und Schüler unserer Schule als Ausstellende über ihre Arbeitgeber auf der größten Jobmesse OWLs informiert. So war Katharina Kamphausen von den Johannitern (Abitur 2019) als eloquente und charmante Botschafterin mit der Akquise neuer Kolleginnen und Kollegen auf der „myjob“ betraut.
In zahlreichen Fällen gab es auf der Messe ein Wiedersehen mit jungen Auszubildenden, die unsere Schülerinnen und Schüler von vorangegangenen Schulbesuchen im Rahmen des Ausbildungsbotschafterprogrammes kannten.
Großes Interesse gab es seitens unserer Schülerinnen und Schüler insbesondere an Pflege- und IT-Berufen. Auch das Großgerät von Polizei, Rettungsdiensten und Bundeswehr hat begeistert.
Es soll „matchen“
Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe informierte über Karrieremöglichkeiten im Handwerk
„Passgenaue Besetzung“ steht auf der Visitenkarte von Franziska Friedrich von der „KH“. Gemeint ist
damit, „Matches“ zu generieren. „Matchen“ soll es zwischen Betrieben in unserer Region und
SchülerInnen der Gesamtschule Aspe, die eine Ausbildung im Handwerk anstreben. Deshalb schließt
sich einem ersten Besuch von Friedrich und ihrem Kollegen Joshua Kühn, der zunächst zur
Orientierung dienen und einen groben Überblick über ca. 130 Berufe geben sollte, für einige
Jugendliche in naher Zukunft ein Vieraugengespräch an. Ziel dieses Gesprächs ist es, einen konkreten
Betrieb auf Nachwuchssuche und eine/n interessierte/n Schüler/in zusammenzuführen. In diesem
Zusammenhang ist die räumliche Nähe von Betrieb und Wohnort von besonderer Bedeutung, da im
vorwiegend ländlich geprägten Lippe die Erreichbarkeit des potentiellen Arbeitsplatzes für
Unterachtzehnjährige häufig eine besondere Herausforderung darstellt. Damit es auch menschlich in
der Ausbildung „matched“, können auch etwaige „Vorab-Praktika“ Gesprächsichinhalt sein, um
Betrieb und Jugendlichen die Chance des intensiveren, persönlichen Kontakts zu ermöglichen.
Wer glaubt, dass mit abgeschlossener Ausbildung die letzte Sprosse auf der Karriereleiter im
Handwerk bestiegen ist, irrt. Wer mag, schließt die Ausbildung zum Techniker oder Meister an oder
beginnt ein Studium. Nicht selten verlangen Architekturbüros oder Betriebe, die auf Suche nach
einem Bauingenieur oder einer Bauingenieurin sind, eine dem Studium vorangegangene Ausbildung
im Handwerk.
Übrigens werden seit einigen Jahren auch Kaufleute für Büromanagement dem Handwerk
zugeordnet. Für mittlere und größere Betriebe sind Fachleute für Verwaltung,
Kundenkommunikation und Arbeitsorganisation in den Backoffices unerlässlich.
Kevin macht die Hütte voll
Ausbildungsbotschafter von FKN über Escaperooms und Bösewichte
Erst im zweiten Lehrjahr und bereits Spezialist für Einbruchmeldeanlagen: Kevin, angehender Elektroniker für Systemintegration bei FKN in Bad Salzuflen, berichtet begeistert aus seinem Berufsalltag. Der 19-jährige installiert hochkomplexe digitale Überwachungssysteme in Justizvollzugsanstalten oder Lagerhäusern, in denen „Werte in Millionenhöhe“ gelagert werden. Auch in privaten Haushalten installiert der Detmolder gelegentlich Sicherheitstechnik - aber „nur bei den oberen Zehntausend“ ,sagt Kevin und ergänzt, dass die entsprechenden Eigenheime nicht selten über riesige Indoorpools oder „Escaperooms“ für die vermögenden BewohnerInnen verfügen. Der Azubi ist verschwiegen: Namen nennt er keine. Nicht selten werden bis zu 100.000 Euro für die Sicherheitstechnik entsprechender Häuser aufgerufen. Der letzte Schrei seien smarte Kamerasysteme, die das Bild von „Hauszugehörigen“ von den Konterfeis fremder Personen unterscheiden können, um dann blitzschnell dafür zu sorgen, dass sämtliche Räume eines Hauses hell erleuchtet werden, um etwaigen Bösenwichten zu suggerieren, dass die Hausbesitzer vor Ort und alarmiert sind. Entsprechende High-End-Kameratechnik hat Kevin unseren „Neunern“ gleich mal mitgebracht. Trotz völliger Dunkelheit war mittels Infrarottechnik jedes winzige Detail im vollbesetzten Hörsaal unserer Schule erkennbar. In Lagerhäusern taugt die Technik, um über riesige Distanzen selbst winzige Strich- oder QR-Codes bei völliger Finsternis zu identifizieren. Kevin ist ein bodenständiger Typ. Trotzdem mag er an seiner Ausbildung die „Montage-Reisen“ besonders, die ihn nahezu jeden Winkel der Republik kennenlernen lassen. Zunächst muss aber erneut eine Nah-Distanz überwunden werden: Für Kevin geht es wieder an die GE Aspe, um seine Begeisterung für Sicherheitstechnik mit unseren „Zehnern“ zu teilen.
Mittelsmänner zwischen Schule und Handwerk
Torben Pohl übergibt an Peter Schwarz
Die Kooperation unserer Schule mit der Kreishandwerkerschaft Paderborn-Lippe weist eine lange gemeinsame Geschichte auf. Die „KH“ bringt lokale Betriebe und handwerklich begabte Jugendliche zusammen. Wenn es „matched“, springt ein Ausbildungsvertrag für unsere SchülerInnen dabei heraus. Die Vermittlungsgespräche finden häufig im charakteristischen Streamliner-Wohnmobil der Kreishandwerkerschaft statt - dem glänzenden Eyecatcher auf dem Schulhof, der nicht selten Ausgangspunkt mancher beruflichen Karriere war.
Schulintern hat der Staffelstab gewechselt. Der Vater der Kooperation, StuBo Torben Pohl, reicht ihn weiter: Ab sofort übernimmt Peter Schwarz, selbst Maler und Lackierermeister und Mitglied des Multiprofessionellen Teams der GE Aspe, die schulseitige Organisation der turnusmäßigen Gespräche zwischen Jugendlichen und KreishandwerkerInnen.
Wer Interesse an einer dualen Ausbildung -nicht nur im Handwerk- hat, findet in Peter Schwarz den perfekten Ansprechpartner. Sein Büro ist im Erdgeschoss direkt unter der Aula verortet. Wer mag, kontaktiert ihn telefonisch unter 05222/952-7292 oder schreibt eine Mail:
P.Schwarz(at)Bad-Salzuflen.de
56 Ausbildungsbotschafter erhalten Auszeichnung
56 Ausbildungsbotschafter, die an der Schulung im Jahr 2023 teilnahmen, wurden am vergangenen Dienstag im InnovationSPIN in Lemgo von Landrat Dr. Axel Lehmann für ihr Engagement ausgezeichnet.
Im Kreis Lippe sind seit 2011 Ausbildungsbotschafter im Einsatz: Aus ihrem eigenen Alltag vermitteln Auszubildende und dual Studierende den Schülerinnen und Schülern auf Augenhöhe Einblicke in weniger bekannte, aber zukunftsträchtige Berufe sowie erste Kontakte ins Arbeitsleben. „Mit Blick auf den demografischen Wandel nehmen die Ausbildungsbotschafter eine Schlüsselfunktion ein, wenn es darum geht, junge Menschen auf Ausbildungsberufe aufmerksam zu machen, die in Lippe mit Besetzungsschwierigkeiten zu kämpfen haben.“, betont Dr. Axel Lehmann. Er lobt die Bereitschaft, diese verantwortungsvolle Funktion wahrzunehmen und Gespräche mit Gleichaltrigen in den Schulen zu führen.
Im Schuljahr 2023/24 gab es im Kreis Lippe mehr Ausbildungsbotschafter denn je. Die lippischen Schulen konnten in diesem Jahr aus einem Portfolio von 25 repräsentierten dualen Ausbildungsberufen aus 24 lippischen Unternehmen wählen. Bei mehr als 50 Einsätzen konnten die Auszubildenden ca. 1.000 Schülerinnen und Schüler erreichen. Torben Pohl, Koordinator für die berufliche Orientierung an der Gesamtschule Aspe, erinnert sich: „Ich bin immer begeistert von den Einsätzen der Ausbildungsbotschafter. Besonders schön ist dabei die Authentizität, wodurch die Schülerinnen und Schüler besonders passend angesprochen werden.“
„Die Ausbildungsbotschafter sind eine gute Unterstützung des in der Schule ablaufenden Berufsorientierungsprozesses. Ohne die tolle Zusammenarbeit mit den Unternehmen würde dies aber nicht funktionieren.“, so Dirk Menzel, Leiter der Koordinierungsstelle Schule-Beruf (Schu.B), der durch die Veranstaltung führt. Jedes Jahr entscheidet sich ein Großteil der Schülerinnen und Schüler nach ihrem Abschluss für die gleichen zehn Berufe. Viele Lehrstellen bleiben unbesetzt. Thomas Lalk, Ausbildungsleiter bei KEB Automation KG: „Das Unternehmen KEB beteiligt sich nicht nur aus gesellschaftlicher Verpflichtung oder für die Werbung an den Ausbildungsbotschaftern. Wir merken auch, dass die Auszubildenden davon profitieren.“ Das bestätigen auch die angehenden Tourismuskauffrauen Friederike und Lia, die für die CTS Gruppen- und Studienreisen GmbH als Ausbildungsbotschafter im Einsatz waren: „Der Austausch mit den Azubis aus anderen Unternehmen bei der Ausbildungsbotschafterschulung und das Präsentieren unseres Berufes vor Schulklassen hat uns Spaß gemacht und auch persönlich weitergebracht.“
Die nächsten Schulungen zum Ausbildungsbotschafter in Lippe finden im August und September statt. Interessierte Unternehmen und Betriebe aus Lippe können ihre Auszubildenden dafür anmelden unter: www.ausbildungsbotschafter.de.
Hintergrundinformationen:
Seit 2011 sind in Lippe Ausbildungsbotschafter unterwegs, um Berufe mit Zukunft zu bewerben. Die Koordinierungsstelle Schule-Beruf (Schu.B) der Lippe Bildung eG kümmert sich im Rahmen der Initiative fanta3 um das Projekt. Gemeinsam mit den Partnern der IHK Lippe zu Detmold, der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld und der Agentur für Arbeit in Detmold unterstützt Schu.B Jugendliche so bei ihrer Berufsorientierung und Unternehmen bei der Nachwuchssicherung. Engagierte, für diese Aufgabe geschulte, Azubis stellen ihren Beruf vor und bieten Informationen „aus erster Hand“. Sie berichten u.a. über fachliche Aspekte der Ausbildung, Voraussetzungen und über ihren Ausbildungsbetrieb. Von besonderem Interesse für Schülerinnen und Schüler sind auch die individuellen Geschichten, wie die Azubis zum passenden Beruf und der aktuellen Stelle gefunden haben. Auf diese Weise leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Berufswahlkompetenz der jungen Erwachsenen und veranschaulichen die vielfältigen Möglichkeiten in der dualen Ausbildung. Schulen können Ausbildungsbotschafter für den Unterricht aber auch für schulische Veranstaltungen im Rahmen der Berufsorientierung anfragen.