„Dann eben in Berlin!“ - Wenn zwei Schulen die Segel nicht streichen…
Die Gesamtschule Aspe und das Collège Jean Jaurès aus St Affrique fahren gemeinsam nach Berlin
Eigentlich wollte die Gesamtschule Aspe in diesem Schuljahr wieder einen klassischen Schüleraustausch mit der Partnerschule in St Affrique, Südfrankreich (neben Millau) organisieren. Doch in diesem Jahr schien die Suche nach Gastfamilien in Bad Salzuflen noch schwieriger als bisher, so dass die beiden Lehrerinnen Michaela Gelke (von der Gesamtschule) und Aurélie Eson (vom Schulzentrum Jean Jaurès in St Affrique) beschlossen, eine „Drittortbegegnung“ beider Schulgruppen zu organisieren.
Mit der finanziellen Unterstützung des deutsch-französischen Jugendwerks (DFJW) konnten 27 Schülerinnen und Schüler aus St Affrique gemeinsam mit 17 Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule für 5 Tage im Dezember nach Berlin fahren.
Auf dem Weg hielt die Gruppe in Potsdam und bestaunte den schönen Palast Sanssouci.
In der Hauptstadt besuchten die Jugendlichen unter anderem die Reichstagskuppel, den Fernsehturm am Alexanderplatz, das Naturkundemuseum, das DDR-Museum und die East Side Gallery, wo deutsche Geschichte lebendig wird. Natürlich war das Brandenburger Tor ebenfalls ein begehrter Ort, um Selfies zu machen!
Im Dezember bieten sich natürlich auch die verschiedenen Weihnachtsmärkte an, um den französischen Gästen deutsche Bräuche und Traditionen näher zu bringen. Nicht nur für sie waren die vielen Lichter, Tannenbäume, Stände und Buden mit Kleinkunst und Leckereien sowie das Riesenrad ein tolles Erlebnis, denn auch für die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule bleibt Berlin ein besonderer Ort, den viele zum ersten Mal entdeckten.
Im Rahmen dieser gemeinsamen Reise konnten die jungen Leute einander kennenlernen und endlich „echtes“ Deutsch oder Französisch sprechen (und sich in jedem Fall mit Englisch und ihren Smartphones verständigen!). Bei gemeinsamen Aktivitäten fanden die Jugendlichen schnell zueinander. Es wurde viel gelacht, gespielt, fotografiert, gefragt und gesucht – und sogar Karaoke gesungen. Die Jugendlichen hoffen, dass sie mit Hilfe der sozialen Medien in Kontakt bleiben und sich später doch noch einmal besuchen können.
Das Fazit der beiden Lehrerinnen: Die Begegnung ersetzt natürlich keine Reise nach Frankreich, wenn man Land und Leute genau kennenlernen will. Auch ist eine Unterbringung in einem Hostel anders als in einer Gastfamilie. Aber wenn ein Austausch nicht machbar scheint, ist es eine wunderbare Gelegenheit, um die deutsch- französische Freundschaft zu pflegen. Aus 44 Fremden wurden 44 Freunde. Denn wo miteinander gesprochen und gelacht wird, verschwinden Vorurteile und fallen Mauern. So wie in Berlin…