Azubis trotzen der Krise
Ausbildungsbotschafter immer mittwochs und freitags in der GE AspeEs gibt bessere Zeiten. Auch für die Berufsorientierung an der GE Aspe stellt die Pandemie eine Herausforderung dar. Die Besuche der Ausbildungsbotschafter scheinen der Krise dennoch zu trotzen. Unter strengen Hygieneauflagen referieren junge Menschen zwischen 17-25 Jahren über ihren Alltag in Betrieb und Berufskolleg. Adressatengruppe sind unsere SchülerInnen des neunten und zehnten Jahrgangs auf Ausbildungsplatzsuche. Seit November begegnen sich Azubis und GesamtschülerInnen zweimal wöchentlich. Sie lernen große und kleine Betriebe der Region kennen wie die Fa. „KEB“, den Hersteller elektrischer Antriebs- uns Steuerungstechnik mit 1000 MitarbeiterInnen am Standort Barntrup, oder treffen auf alte Bekannte wie auf Lagerlogistiker „aus unserer Nachbarschaft“ von der Fa. Dachser. Doch es sind nicht nur Zahlen und Fakten, die unseren SchülerInnen an den Besuchstagen der AusbildungsbotschafterInnen begegnen: Es sind vor allem Menschen. Menschen, die häufig kaum älter sind als sie selbst. Voller Selbstbewusstsein erklärt die erst 17jährige Merle, wie sie neben ihrer Ausbildung zur Industriemechanikerin bei der Fa. KEB für ihren „Techniker“ büffelt und trotzdem noch irgendwie genug Zeit für Freunde und Familie hat. Ihr Kollege Alex, bereits stolzer Familienvater, sagt, dass das Azubi-Gehalt auch für Familienurlaube und Abende mit den „Kollegen“ am Freitagabend reicht. Carl, Auto-Fan aus einer zehnten Klasse will wissen, was für ein Auto sich Alex von seinem Azubi-Gehalt leisten kann und erhält eine für ihn befriedigende Antwort. Zwei angehende Bankkaufleute von der Sparkasse grinsen, als sie behaupten, dass „Mathe in der Bank manchmal überschätzt wird“.
Zwischen Schülerinnen und Schülern und Azubis ergeben sich immer häufiger persönliche Gespräche. Gespräche, die unseren 9ern und 10ern häufig „viel mitgeben“ auf dem Weg ihrer eigenen Berufsorientierung. In einigen Fällen wurden kurze Zeit nach dem Azubi-Besuch Praktika vereinbart, bereits bestehende, konkrete Berufswünsche bestätigt. In anderen Fällen erfüllten sich die Erwartungen einiger SchülerInnen an einen bestimmten Ausbildungsberuf nicht, was nicht selten zu einer individuellen Neuorientierung hinsichtlich der Berufswahl geführt hat. In beiderlei Hinsicht war der Azubi-Besuch keine verlorene Zeit.
2022 erfährt das Ausbildungsbotschafter-Programm eine Fortsetzung an unserer Schule. Für den 12.1. haben sich wieder angehende „Banker“ angekündigt: Phil und Fabrizio werden kommen. Carl wird wissen wollen, welches Auto sie fahren.